Interview mit Thomas ‚Mastercoach‘ Unterfrauner

Thomas Unterfrauner kann auf eine lange Vergangenheit als Hockeyspieler in diversen Ligen und Mannschaften(EV Bozen 84, Ritten Sport) zurückblicken. Ein neues Kapitel hat er in dieser Saison begonnen – nicht mehr als aktiver Spieler, sondern als Trainer beim HC Zone. Mein Eindruck ist, dass er Ruhe aber auch Bestimmtheit ausstrahlt. 1987 geboren, zählt er in der Mannschaft bereits zu den alten Hasen. Seit September trainiert er die Mannschaft von welcher er sagt: „Ich wurde in der Mannschaft sehr gut aufgenommen. Den Großteil der Leute kannte ich bereits. Es freut mich vor allem, dass das Team mich und meine Entscheidungen vom ersten Tag an respektierten.“

Dass er sehr gründlich zu Werke geht, spiegelt die Tatsache wider, dass ihn das Coachen mehr beschäftigt als er dachte, denn er ist nicht nur bei den Spielen anwesend, er versucht die Spiele immer vorzubereiten, analysiert die Spiele und versucht immer neu die Mannschaft besser einzustellen und Fehler auszumerzen. Einiges an Arbeit waren auch die Vorbereitungen auf die Saison wie etwa die Trainingseinheiten. Wenn er nicht gerade an den HC Zone denkt, arbeitet er bei der Firma Loacker in der IT Organisation, spielt einmal in der Woche Squash und ansonsten genießt er seine freie Zeit, „die ich in den letzten Jahren nicht hatte. Das freut auch meine Freundin, die in dieser Zeit sicherlich zu kurz kam“ , so Unterfrauner im Interview.

Auf die Frage was ihn in bei der Mannschaft zur Weißglut bringen kann, gibt Unterfrauner zur Antwort: „Da gibt es mehrere Dinge, vor allem ärgert mich das unentschuldigte Fehlen bei Spielen oder Trainings, das leider schon manchmal vorgekommen ist.“ Was ihn sonst noch gelegentlich zu schaffen macht, sind die einfachen Fehler im Spiel, welche beim Training gezielt korrigiert wurden, sich beim Spiel aber dann immer wieder einschleichen.

Wenngleich der Coach viele Spieler bereits vor seiner Zeit beim HC Zone kannte, hatte er nur wenig Möglichkeiten sich ein Bild von der Mannschaft zu machen, doch von Gesprächen mit seinem Vorgänger Jonas Prieth und von Erzählungen von anderen Spielern, wusste er wo ansetzen. So konnte er sich bereits ein ungefähres Bild von der Mannschaft machen und die ersten Trainingseinheiten entsprechend vorbereiten. „Ich möchte mich beim Vorstand bedanken, der mir die Möglichkeit gegeben hatte, mehrere Trainingseinheiten zu absolvieren. Ich glaube das hat sich ausgezahlt und spiegelt sich im bisherigen Saisonverlauf wieder. “ so der Trainer. Der bisherige Saisonverlauf ist ein gutes Stichwort: ich dem Trainer ein paar Fakten vor, nämlich dass nach gut der Hälfte der regulären Saison 4 Siege, 1 Unentschieden und 4 Niederlagen zu Buche stehen, was er folgendermaßen kommentiert: „Ich bin zufrieden, allerdings ärgern mich ein wenig 2 unnötige Niederlagen.“ Die Tatsache, dass die Mannschaft im Durchschnitt einen Punkt pro Spiel geholt hat, ist eindeutig ein gutes Zeichen: „Wir haben bereits jetzt mehr Punkte gesammelt als in der gesamten letzten Saison. Die Kurve zeigt ganz klar nach oben.“

Das Torverhältnis sagt wenig aus, aber stimmt mit den 4 Siegen und Niederlagen überein. Dass sich nahezu alle Stürmer bereits in die Torschützenliste eingetragen haben, ist gut und soll auch so sein, denn „Eine Mannschaft besteht nicht nur aus 2-3 Einzelspieler“, lässt der Coach verlauten.

Unweigerlich kommen zu diesem Stichwort auch die „Sternchen-Spieler“ ins Gespräch, also jene Spieler mit einer längeren Erfahrung im Verein. Unterfrauner: „ Ich glaube ‚Freizeitligaspieler‘ profitieren von den ‚Sternchen-Spielern‘ in der Liga, sie können von den besseren Spielern viel lernen. Was mich manchmal staunen lässt, ist, dass bei einigen Mannschaften die ‚Freizeitligaspieler‘ besser sind als die ehemaligen ‚Vereinsspieler‘.“

Das Potential der Spieler beim HC Zone, welche nicht von klein auf das Eishockey spielen gelernt haben, freut den Coach besonders: „ ich sehe bei vielen Freizeitligaspieler ein großes Potenzial, sie können noch viel lernen auch weil wir eine sehr junge Truppe haben.“ Neben dem Potential und dem niedrigen Durchschnittsalter zeichnet den HC Zone „die mannschaftliche Geschlossenheit, der gute Teamgeist, der Wille und die Disziplin auf und neben der Eisfläche“ aus, freut den Trainer des Weiteren. Es bleibt zu hoffen, dass der Aufwärtstrend in dieser Saison weiter anhält. Für einen Blick in kommende Saisonen ist es noch zu früh, denn es muss von Jahr zu Jahr geschaut werden, ob und wie eine Mannschaft ge- bzw. verstärkt werden kann, schildert Unterfrauner.

Der Trainer des HC Zone ist auch Schiedsrichter in der RHL, was aber nicht immer eine einfache Aufgabe ist, da einige Spieler die Regeln nicht genau kennen und meinen im Recht zu sein. Doch da gilt es der eigenen Linie so gut es geht treu zu sein. Aus dem Verlauf der Saison in der Liga bisher resümiert Unterfrauner und gibt eine zu Recht wage Prognose: „Den Meisterschaftstitel werden wohl wieder ZSKA Signat und El Dorado unter sich ausmachen. Diese Teams stehen bereits jetzt in der Tabelle auf den ersten beiden Plätzen. Dahinter ist die Liga ziemlich ausgeglichen und es ist schwer eine Prognose abzugeben.“

Auf die letzte obligatorische Frage wo der Coach den HC Zone am Ende der Meisterschaft sieht, antwortet er: „von Platz 3 bis 8 in der Tabelle ist natürlich alles möglich. Ich hoffe dass wir Platz 6 erreichen, denn das spendierte Pizzaessen des Präsidenten sollte Motivation genug sein, um dieses Ziel zu erreichen. Ein Halbfinal-Einzug wäre dann natürlich eine Sensation.

Lieber Tom, vielen Dank für die Zeit, welche Du Dir für das Interview genommen hast. Ich wünsche noch viel Spaß und Freude und hoffentlich eine lange und erfolgreiche, vor allem aber freudige Zeit beim HC Zone.

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